Verein für Heimatpflege Schifferstadt e.V.
Der Verein für
Heimatpflege wurde am 6. März 1926 gegründet. Er sah seine
zentrale Aufgabe in der Förderung des Heimat-gedankens. „Liebe
zur Heimat“ sollte durch „Wissen um die Heimat“ verankert,
gestärkt und vertieft werden. Durch sachkundig geführte
Exkursionen in heimatlichen Bereichen und Vorträge von
kompetenten Referenten versuchte man, diesem Ziel näher zu
kommen. Für die Mitglieder war es wichtig, die Heimat-geschichte nicht isoliert, sondern in ihren vielfältigen
Bezügen zur nationalen und übernationalen Geschichte kennen zu
lernen. |
|
|
Gerade in der heutigen
Zeit, in der jeder einzelne von uns auf seine Weise in eine
Welt eingebunden ist, in der die Beziehungen immer
internationaler und globaler werden, suchen die Menschen die
Verbundenheit zu einem Standort, an dem sie sich daheim fühlen
können, an dem sie Vertrautheit und Geborgenheit finden. So
hat „Heimat“ in einer mehr und mehr vernetzten Welt für uns
alle eine besondere individuelle Qualität.
Wissen um die
Heimatgeschichte und Brauchtum stärkt und vertieft die
Verbundenheit und die Liebe zur Heimat. Dabei geht es
unausgesprochen um die Frage der Identität. „Woher komme ich,
wohin gehe ich?“. Wissen um die eigene Geschichte eröffnet uns
den richtigen Zugang zu uns selbst und zum Heute und Morgen.
Der Verein hatte schon
kurz nach Gründung regen Zulauf und war sehr aktiv. Dazu trug
auch besonders der spätere Ehrenbürger
Georg Sturm bei. Die
7-jährige erfolgreiche Aufbauarbeit erlitt bereits 1933 einen
herben Rückschlag, als eine selbständige Tätigkeit durch die
NS-Gleichschaltung nach der Machtübernahme nicht mehr möglich
war. Der Verein war zum „Zwangsmitglied“ der
„NS-Kulturgemeinde, Abteilung Volkstum und Heimat“
herabgestuft worden.
Nachdem sich die
Verhältnisse in Deutschland nach dem verlorenen Krieg wieder
stabilisiert hatten, was eine wichtige Voraussetzung für eine
harmonische und gedeihliche Arbeit war, erfolgte im Januar
1948 die Wiedergründung. Mit aktiver Teilnahme am
gemeindlichen Leben wie Rettichfest, Karpfenfest, Tag der
Alten sowie Lichtbilder- und Filmvorträgen,
heimatgeschichtlich motivierte Wanderungen in der Gemarkung,
auswärtige Exkursionen, Anregungen zur Stadtverschönerung und
zu kommunalen Vorhaben war der Verein auf vielen Sektoren der
Vermittlung von heimatlichen Wissen und der Brauchtumspflege
tätig. Zahlreich sind die heimatkundlichen Veröffentlichungen
und Publikationen die von Vereinsmitgliedern bis heute
verfasst und veröffentlicht wurden. An ihrer Spitze steht die
1961 nach 35-jähriger Forschungsarbeit herausgegebene
Ortsgeschichte von Georg Sturm, ein bis heute einmaliges
Standartwerk. Als zentrale Aufgabe betrachtete der Verein von
Anfang an den Aufbau eines Heimatmuseums. Bereits fünf Jahre
nach der Gründung wurden im Vereinslokal in der Altenstraße in
einem Raum Bodenfunde und Münzen ausgestellt. Das Museum wurde
in darauf folgenden Jahren immer weiter ausgebaut, so dass
heute über 5000 Gegenstände vorhanden sind, die im
„Adler-Gebäude in 10 Räumen professionell präsentiert oder im
Depot aufbewahrt werden. Der „Goldene
Hut“ von Schifferstadt,
ein Jahrhundertfund aus dem Jahre 1835, steht dabei - wenn
auch nur als Replikat - im Mittelpunkt. |