Dadurch verbrachte der Heranwachsende einen
Großteil seiner Jugend in Ludwigshafen. Nach dem Besuch der
Realschule wechselte er zum Gymnasium über, machte das Abitur und
ging dann nach Rom zum Studium. Er hatte sich vorgenommen
Ordenspriester zu werden. Doch das südländische mediterrane
Klima bereitet ihm nur Schwierigkeiten. Nach mehreren schweren
Fieberanfällen verlässt er daher die Ewige Stadt und sucht in der
Schweiz Heilung, die er aber nicht findet. Seine Gesundheit bleibt
auf Dauer geschwächt. Eine erste berufliche Tätigkeit als
Angestellter in der Kommunalverwaltung einer norddeutschen Stadt
wird durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Nach
soldatischer Ausbildung erlebt er den Krieg in einem Militärlager
inmitten der weiten und einsamen Wäldern an der russischen Grenze.
Nach Heimkehr aus der Militärzeit
im Dezember 1918 setzt er die Verwaltungslaufbahn auf dem
Bürgermeisteramt in Schifferstadt fort. Mit Elan widmet er sich
den anfallenden Aufgaben und legt in den folgenden Jahren die
Prüfung für den Verwaltungsdienst und für den pfälzischen Steuer-
und Gemeindeeinnehmerdienst ab. 1919 heiratet er Rosa Wipfler aus
Bruchsal, 1922 wird Tochter Klara geboren. Ein Jahr später
kandidiert er für das Bürgermeisteramt, unterliegt aber Josef
Isselhard. Als Oberinspektor der Gemeindeverwaltung verlässt er
1931 auf eigenen Wunsch Schifferstadt und zieht in die Westpfalz,
wo er sich Linderung von seinem Asthmaleiden erhoffte. In
Zweibrücken, Contwig und in einigen anderen Orten des Westrichs
ist er in den nächsten 19 Jahren als Steuer- und Gemeindeeinnehmer
tätig. Wie die Revisionsberichte zu seiner Amtsführung besonders
vermerken, arbeitete er immer äußerst sorgfältig und gewissenhaft.
Unermüdlich widmete er sich auch in diesen Jahren - obwohl fern
der Heimat – der weiteren Erforschung der Heimatgeschichte, der er
sich seit seiner Tätigkeit auf dem Bürgermeisteramt verschrieben
hat. Die Rückkehr in seine Heimatstadt erfolgte 1950 mit der
Versetzung in den Ruhestand. In der kräftigen Luft der Westpfalz
hatte er nicht nur Linderung, sondern sogar - so schien es -
völlige Heilung von seinem Asthmaleiden gefunden. Jedenfalls
gesünder als beim Wegzug kehrte er nach Schifferstadt zurück, das
mittlerweile vom größten pfälzischen Dorf zur jüngsten Stadt in
Rheinland-Pfalz aufgestiegen war.
Während es früher nur die spärliche Zeit neben
der beruflichen Tätigkeit oder die Urlaubszeit war, die ihm für
seine Forschungen zur Verfügung standen - die Berufsarbeit mit all
ihren Pflichten durfte darunter nicht leiden - konnte er sich nun
in den Jahren des Ruhestandes in vollem Umfang mit der
Geschichtsforschung beschäftigen. Es blieben ihm dafür nur noch
knapp vier Jahre bis zu seinem Tod. |