Symbolik des Goldenen Hutes |
Nach neuen Untersuchungen ist in der
Ornamentik der Goldhüte wahrscheinlich ein komplexes
kalendarisches Zahlenwerk verschlüsselt. Es basiert zum einen
auf den konzentrischen Ringen der kreisförmigen Symbole (beim
Hut von Schifferstadt auch auf den Buckeln der Kreissymbole) und
einigen „Sonderzeichen“ wie z. B. den Ovalbuckeln, die jeweils
für einen Tag zählen, zum anderen auf der Anzahl der
horizontalen Symbolzonen. |
Nach diesem Zahlenwerk zu urteilen, wussten
die Gestalter des ornamentalen Programms der Goldhüte um die
genaue Dauer von Sonnen- und Mondjahr und der solaren und
lunaren Monate, um die nötigen Schaltjahre zur gegenseitigen
Anpassung von Mond- und Sonnenkalender, sowie um den 19jährigen
Zyklus, in dem bestimmte Mondphasen auf den selben Tag des
Sonnenjahres fallen, Mond und Sonnenjahr also gewissermaßen zur
Deckung kommen. |
Dieses Wissen konnte nur in Jahrhunderten
kontinuierlicher Beobachtung der Gestirne aufgebaut werden und
war sicherlich einer geistigen Elite vorbehalten. |
Die goldenen Kegelhüte waren wohl
symbolischer Ausdruck dafür, dass ihre Träger um die Ordnung von
Himmel, Erde und Zeit Bescheid wussten, mit den Herren dieser
Ordnung, den Göttern, durch ihr Wissen verbunden waren und so
auch für den Bestand dieser Ordnung, von der die Jahreszeiten
und das Leben von Mensch und Tier schlechthin abhingen, Sorge
tragen konnten. |
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Goldener Hut von Schifferstadt. Zählwerk
und kalendarische Rechenzyklen zu 9, 12 und 18 lunaren und 9 und
18 solaren Monaten. |
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