Steinmetz - Vorführung im Museumhof

Steinmetzmeister Helmut & Sebastian Bartholomä zeigen Ihr Handwerk

05.04.2008


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Im Museumshof den Steinmetzen über die Schulter geschaut
Helmut und Sebastian Bartholomä zeigten einzelne Arbeitsschritte vom Rohling bis zum fertigen Werkstück

 

„Unsere Vorfahren haben nicht in Stein gebaut“, erinnerte der 2. Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege Hans Gerstner am Sonntagvormittag im Adlerhof an jene Zeit, als Germanen, Kelten und andere Völkerschaften Deutschland und die Pfalz besiedelten. Die von ihnen errichteten Gebäude bestanden aus Holz, während die Hochkulturen des vorderen Orients bereits vor vier bis fünftausend Jahren Bauwerke mit Steinen errichtet hatten. Die ersten steinernen Bau- und Kunstwerke auf deutschem Boden waren in der Römerzeit entstanden.
„Erst im Mittelalter wurden in erster Linie Kirchen und Klöster aus Stein gebaut, vor allem gotische Kirchen und profane Bauwerke wie Burgen und Schlösser aus der Zeit der Renaissance und des Barock erinnern an die Arbeit der ersten Steinmetze in Deutschland“, so Hans Gerstner weiter. In Schifferstadt seien nur sehr wenige historische Steinmetzarbeiten vorhanden, wie am Turm der Jakobuskirche oder die spätgotisch geformte Ummantelung der Tür der „Betzekammer“ am Alten Rathaus. Insofern sei es als Glücksfall zu bezeichnen, dass mit Helmut Bartholomä seit 1974 ein Steinmetzbetrieb in der Rettichstadt ansässig und mit Jungmeister Sebastian Bartholomä auch dessen Zukunft gesichert ist, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Heimatpflegevereins.
Helmut und Sebastian Bartholomä demonstrierten vor den rund 50 Zuschauern im Anschluss verschiedene Arbeitsgänge vom Rohling bis zum fertigen Werkstück. Während die Rohlinge heutzutage bereits mit Steinsägen bearbeitet in der Steinmetzwerkstatt ankommen, musste der Handwerker früher den Stein zunächst grob zuschlagen, dann erst die Flächen ausarbeiten. Das immense Gewicht der Steine machte häufig die Notwendigkeit der Mithilfe durch einen benachbarten Steinmetz erforderlich. „War die Bitte ausgesprochen, so durfte dieser keinen weiteren Hammerschlag mehr machen, sondern musste seinem Kollegen unverzüglich helfen. Tat er das nicht, wurde ein Bann über ihn verhängt“, erklärte Helmut Bartholomä den staunenden Zuschauern. Das gleiche drohte aber auch demjenigen, der sich für die erwiesene Hilfe nicht bedankte. „Diesem wurde dann nicht mehr geholfen“, beschrieb Bartholomä die strengen Regeln früherer Zeiten.
In beeindruckender Weise zeigten die beiden Steinmetzmeister das Setzen und Schlagen an einem Rohling und das grobe Herunterhauen mit dem „Zweispitz“. „Hatte man vor dem Aufkommen des Bleistifts noch mit dem Reißstift Linien gezogen, so erwies sich das Graphit anfangs als nicht allzu zuverlässig, da die Linien zu schnell abgerieben wurden“ erzählte Helmut Bartholomä. Aber die findigen Handwerker fanden eine Lösung: Sie rieben den Stein mit frischem Gras ein. Auf diese Weise blieb der Bleistiftstrich erhalten.
Anhand eines mehrere hundert Jahre alten Fasslagersteins erläuterte der Steinmetz- und Bildhauermeister sämtliche alten Arbeitsschritte, zeigte zum Vergleich alte und moderne Werkzeuge und verwies auf die Tatsache, dass Handarbeiten auch zukünftig im Steinmetzhandwerk unentbehrlich sein werden.
Die Zuschauer hatten auch Gelegenheit, Sebastian Bartholomä beim Bearbeiten eines Reliefs mit dem Schifferstadter Wappen zuzuschauen und sich die einzelnen Schritte ausführlich erklären zu lassen. Anhand einiger mitgebrachter Werkstücke erklärte Helmut Bartholomä, wie ein Steinquader in verschiedenen Phasen rund geschlagen wird und informierte über die Beschaffenheit des Pfälzer Sandsteins sowie über die Entstehung desselben als Sediment-Gestein.
Eine Bild-Dokumentation gab Auskunft über die Restaurierung eines Sarkophages aus der Zeit um 400 bis 500 n. Chr. (gefunden in der Nähe von Gönheim) durch Helmut und Sebastian Bartholomä im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege sowie von den beiden Steinmetzmeistern hergestellte Fenstergewänder für eine Villa in Schifferstadt. Des Weiteren konnten sich die Besucher anhand von Bildern und Texten über das Handwerk von Steinmetz und Steinbildhauer informieren und dabei erfahren, dass auch Ideenreichtum und künstlerische Begabung für einen Steinbildhauer von Bedeutung sind.

 
Monika Schleicher, Schifferstadter Tagblatt

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