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Im Museumshof den Steinmetzen über
die Schulter geschaut
Helmut und Sebastian Bartholomä zeigten einzelne Arbeitsschritte vom
Rohling bis zum fertigen Werkstück |
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„Unsere Vorfahren haben nicht in
Stein gebaut“, erinnerte der 2. Vorsitzende des Vereins für
Heimatpflege Hans Gerstner am Sonntagvormittag im Adlerhof an jene
Zeit, als Germanen, Kelten und andere Völkerschaften Deutschland und
die Pfalz besiedelten. Die von ihnen errichteten Gebäude bestanden
aus Holz, während die Hochkulturen des vorderen Orients bereits vor
vier bis fünftausend Jahren Bauwerke mit Steinen errichtet hatten.
Die ersten steinernen Bau- und Kunstwerke auf deutschem Boden waren
in der Römerzeit entstanden.
„Erst im Mittelalter wurden in erster Linie Kirchen und Klöster aus
Stein gebaut, vor allem gotische Kirchen und profane Bauwerke wie
Burgen und Schlösser aus der Zeit der Renaissance und des Barock
erinnern an die Arbeit der ersten Steinmetze in Deutschland“, so
Hans Gerstner weiter. In Schifferstadt seien nur sehr wenige
historische Steinmetzarbeiten vorhanden, wie am Turm der
Jakobuskirche oder die spätgotisch geformte Ummantelung der Tür der
„Betzekammer“ am Alten Rathaus. Insofern sei es als Glücksfall zu
bezeichnen, dass mit Helmut Bartholomä seit 1974 ein
Steinmetzbetrieb in der Rettichstadt ansässig und mit Jungmeister
Sebastian Bartholomä auch dessen Zukunft gesichert ist, betonte der
stellvertretende Vorsitzende des Heimatpflegevereins.
Helmut und Sebastian Bartholomä demonstrierten vor den rund 50
Zuschauern im Anschluss verschiedene Arbeitsgänge vom Rohling bis
zum fertigen Werkstück. Während die Rohlinge heutzutage bereits mit
Steinsägen bearbeitet in der Steinmetzwerkstatt ankommen, musste der
Handwerker früher den Stein zunächst grob zuschlagen, dann erst die
Flächen ausarbeiten. Das immense Gewicht der Steine machte häufig
die Notwendigkeit der Mithilfe durch einen benachbarten Steinmetz
erforderlich. „War die Bitte ausgesprochen, so durfte dieser keinen
weiteren Hammerschlag mehr machen, sondern musste seinem Kollegen
unverzüglich helfen. Tat er das nicht, wurde ein Bann über ihn
verhängt“, erklärte Helmut Bartholomä den staunenden Zuschauern. Das
gleiche drohte aber auch demjenigen, der sich für die erwiesene
Hilfe nicht bedankte. „Diesem wurde dann nicht mehr geholfen“,
beschrieb Bartholomä die strengen Regeln früherer Zeiten.
In beeindruckender Weise zeigten die beiden Steinmetzmeister das
Setzen und Schlagen an einem Rohling und das grobe Herunterhauen mit
dem „Zweispitz“. „Hatte man vor dem Aufkommen des Bleistifts noch
mit dem Reißstift Linien gezogen, so erwies sich das Graphit anfangs
als nicht allzu zuverlässig, da die Linien zu schnell abgerieben
wurden“ erzählte Helmut Bartholomä. Aber die findigen Handwerker
fanden eine Lösung: Sie rieben den Stein mit frischem Gras ein. Auf
diese Weise blieb der Bleistiftstrich erhalten.
Anhand eines mehrere hundert Jahre alten Fasslagersteins erläuterte
der Steinmetz- und Bildhauermeister sämtliche alten Arbeitsschritte,
zeigte zum Vergleich alte und moderne Werkzeuge und verwies auf die
Tatsache, dass Handarbeiten auch zukünftig im Steinmetzhandwerk
unentbehrlich sein werden.
Die Zuschauer hatten auch Gelegenheit, Sebastian Bartholomä beim
Bearbeiten eines Reliefs mit dem Schifferstadter Wappen zuzuschauen
und sich die einzelnen Schritte ausführlich erklären zu lassen.
Anhand einiger mitgebrachter Werkstücke erklärte Helmut Bartholomä,
wie ein Steinquader in verschiedenen Phasen rund geschlagen wird und
informierte über die Beschaffenheit des Pfälzer Sandsteins sowie
über die Entstehung desselben als Sediment-Gestein.
Eine Bild-Dokumentation gab Auskunft über die Restaurierung eines
Sarkophages aus der Zeit um 400 bis 500 n. Chr. (gefunden in der
Nähe von Gönheim) durch Helmut und Sebastian Bartholomä im Auftrag
des Landesamtes für Denkmalpflege sowie von den beiden
Steinmetzmeistern hergestellte Fenstergewänder für eine Villa in
Schifferstadt. Des Weiteren konnten sich die Besucher anhand von
Bildern und Texten über das Handwerk von Steinmetz und
Steinbildhauer informieren und dabei erfahren, dass auch
Ideenreichtum und künstlerische Begabung für einen Steinbildhauer
von Bedeutung sind. |
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Monika Schleicher, Schifferstadter
Tagblatt |
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