Erinnerungen an den Beruf des Sattlers

 

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Mit Lederzeug für Pferde und Kühe fing es an
Erinnerungen an den Beruf des Sattlers im Heimatmuseum

 

Zu den Zeiten, als Schifferstadt noch ein Bauerndorf war, hatte der Sattlerberuf Hochkonjunktur. Pferde-, Ochsen-, und Kuhbauern zählten hauptsächlich zu den Kunden der Sattler, die für Zugpferde und –kühe Geschirre, Zäume und Zügel, aber auch Kummet und Sattel anfertigten. An das Berufsbild dieses alten Handwerkes erinnerte am Sonntag eine kleine Ausstellung im Heimatmuseum mit Informationen durch den Vorsitzenden des Vereins für Heimatpflege Theo Magin und Museumsleiter Gerhard Sellinger. Zu den rund 30 interessierten Besuchern zählten auch Anna Strubel mit Tochter Renate Schütte und Schwiegersohn Herbert Fichtenmayer sowie Hildegard und Albert Teutsch, die Angehörigen der letzten beiden in Schifferstadt tätigen Sattler Richard Strubel und Alois Magin. Familie Teutsch hatte außerdem die am 20. Februar 1940 ausgestellt Meisterurkunde von Alois Magin für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, ebenso das Meisterstück, einen handgefertigten Reitsattel.
In seiner Einführung erinnerte Theo Magin an die Wandlung, die der Beruf des Sattlers mit der Verdrängung der Zugtiere durch Auto und Traktor erfahren hatte. Viele spezialisierten sich auf die Fahrzeug- oder Autosattlerei, fertigten Verdecke, Planen und Persenninge, auch Autoinnenausstattung wie Sitzbezüge, Armaturen und Türverkleidungen. Der dritte Hauptschwerpunkt des Sattlerberufes ist die Feintäschnerei, worunter man das Fertigen von Koffern, Taschen und Kleinlederwaren versteht. Weitere artverwandte Berufe waren der Polsterer und auch der Tapezierer. Museumsleiter Gerhard Sellinger verdeutlichte die Aufgabe des Vereins für Heimatpflege, das dörfliche Stellmacher-, Schmiede- oder Sattlerhandwerk durch die Präsentation von Gegenständen und Objekten vor- und darzustellen, verwies auf eine Reihe von Werkzeugen, die die kleine Ausstellung komplettierten und informierte über den beruflichen Werdegang der letzten beiden Schifferstadter Sattler Alois Magin und Richard Strubel. Der 1989 verstorbene Strubel war von 1947 bis kurz vor seinem Tod als Sattler, Autosattler und Polsterer tätig. Seine erste Werkstatt befand sich in der Iggelheimer Straße, 1952 verlegte er selbige in die Hauptstraße. Alois Magin musste unmittelbar nach seiner Meisterprüfung 1940 zur Wehrmacht einrücken, konnte seinen Beruf als Regimentssattler fortführen. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft war er in seiner Werkstatt in der Speyerer Straße tätig, verstarb 1978. Ergänzend zur Ausstellung hatte der stellvertretende Museumsleiter Andreas Best anhand der Aufzeichnungen und der Familien-und Einwohnerbücher von Johann Benedom eine Liste sämtlicher von 1743 bis 1989 in Schifferstadt tätigen Sattler erstellt. Innerhalb dieses Zeitraumes wirkten insgesamt 29 Sattler in Schifferstadt. „Das Handwerk wurde auch vor 1743 in Schifferstadt ausgeübt, leider fehlen die Unterlagen, um die Liste dahingehend zu komplettieren“, bedauerte Andreas Best.    -cher
 

 

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