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Vom Glätt- oder Gniddelstein zum
elektrischen Bügeleisen |
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Präsentation historischer Bügelgeräte von Kurt
Pfeifer im Heimatmuseum |
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Ein Bedürfnis der Menschen, glatte Stoffe zu
haben, um sie gut bearbeiten zu können, mochte wohl zum Einsatz der
Glätt- oder Gniddelsteine in europäischen Ländern bereits im 5. bis
8. Jahrhundert nach Christus geführt haben. "Immerhin blieben sie
bis ins 20. Jahrhundert im Gebrauch", informierte Kurt Pfeifer,
versierter Bügeleinsensammler und -kenner am Sonntag im
Heimatmuseum. Die wohl ältesten Bügelinstrumente aus farblosem,
schwarzem oder grünem Glas wurden mit starkem Druck über
angefeuchtete oder gestärkte Wäschestücke gestrichen, bis diese
glatt und glänzend wurden. |
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Anhand von rund 130 Exponaten aus seiner 2000
Bügelgeräte umfassenden Sammlung veranschaulichte Pfeifer den 25
Zuschauern die Entwicklung des Bügeleisens, das als
Gebrauchsgegenstand ab dem 15. Jahrhundert mehr und mehr zum Einsatz
kam, wobei nicht nur Zweckmäßigkeit, sondern auch Formschönheit und
Ästhetik Bedeutung fanden. Als erste Bügeleisen kamen bereits vor
Christi Geburt die mit erhitzter Kohle gefüllten so genannten
Bügelpfannen in China zum Einsatz, um Seidenstoffe zu glätten. In
den europäischen Breiten wurden die "Plätteisen" im 15. Jahrhundert
erstmals gebraucht. Die Bügelgeräte wurden von Schmieden hergestellt
und fanden teilweise bis 1960 Verwendung. Als Wärmequelle diente der
Küchenherd. Neben der großen Formenvielfalt zeigte Kurt Pfeifer
anhand der Exponate auch den technischen Fortschritt. So erwarb
Florena Pott 1871 ein Patent für das "Wechselgriffeisen", aber auch
das Block-Eisen – aus einem Block geschmiedet – verfügt über einen
abnehmbaren Griff. "Zum Schutz der Hände wurden Holzgriffe
entwickelt oder die Hausfrau legte einfach ein Stück Tuch über den
heißen Bügel", erläuterte der Bügeleisen-Kenner. Wie viel
Muskelkraft ein Schneider aufwenden musste, um ein neun Kilogramm
schweres Bügelgerät zu bewegen, demonstrierte Kurt Pfeifer ebenso,
wie den Brauch, Mädchen mittels kleiner Kinderbügeleisen bereits im
Kindesalter mit dieser hausfraulichen Tätigkeit vertraut zu machen.
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Aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen die
Kasten- oder Bolzenbügeleisen, denen ein glühender Stahlbolzen als
Wärmequelle diente. In Folge des Aufbaus von Gasnetzen zur
Straßenbeleuchtung waren auch gasbeheizte Bügeleisen entstanden. Ein
ganz besonderes Exponat war das "Dalli-Bügeleisen", das um 1900 von
der Deutschen Glühstahl-Gesellschaft in Dessau produziert, auf den
Markt kam und mit entschwefelter Kohle beheizt wurde. "Die Frau lebt
herrlich in der Welt, erspart viel Arbeit, Müh und Geld, schafft ihr
der kluge Ehemann die Dalli-Plättmaschine an", zitierte Kurt Pfeifer
aus einer Werbeschrift aus dem Jahr 1901. Nicht gerade ungefährlich
war der Umgang mit Benzin- und Spiritus-Bügeleisen, die um 1850 in
den USA erfunden worden waren, aus England stammt ein Modell aus dem
Jahr 1940 mit einer Luftpumpe. Das erste Elektrobügeleisen wurde
bereits 1890 von Carl Zipernowski in Budapest erfunden. In
Deutschland setzten sich entsprechende Geräte ab 1910 im Wege der
Elektrifizierung durch. |
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Besondere Aufmerksamkeit fanden seltene Stücke
wie ein Fußbügeleisen aus Ägypten, ein Hutmacher-Bügeleisen, ein
Toll-Eisen zum Bügeln von Rüschenkrägen oder ein Plissier-Eisen.
Kurt Pfeifer berichtete den staunenden Zuhörern auch vom Beginn
seiner Sammlerleidenschaft und seinen Besuchen auf unzähligen
Flohmärkten in Deutschland und europäischen Nachbarländern. |
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Theo Magin, Vorsitzender des Vereins für
Heimatpflege, dankte abschließend Kurt Pfeifer für die informative
Präsentation und Museumsleiter Gerhard Sellinger für das Aufstellen
der Schautafeln, auf denen die Entwicklung des Bügeleisens in Wort
und Bild dargestellt war. |
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Mehr Infos über Kurt Pfeifers Bügeleisensammlung im
Internet unter
www.alte-buegeleisen.com |
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Textquelle: Schifferstadter Tagblatt am 08.05.07
-cher |
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