Miniatur-Rathäuser zum Abschluß 05.10.2008
  der Museumssaison  
     
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Das Alte Rathaus im Blickwinkel von Modellbauern und Handwerkskünstlern
Sonderausstellung im Heimatmuseum zum Abschluss der Saison
 

Ein Sahnehäubchen präsentierten der Verein für Heimatpflege und Museumsleiter Gerhard Sellinger zum Abschluss der Museumssaison am Sonntag: Im Raum für Frühgeschichte im Obergeschoß konnten verschiedene, in Handarbeit erstellte Nachbildungen des Alten Rathauses bestaunt werden.
Gleich beim Betreten des Raumes fiel das große, von Werner Scholz aus Styropor angefertigte Modell ins Auge. „Ich habe das gute Stück für den Verein der Hundefreunde anlässlich des Rettichfestumzugs 2000 gebaut“, berichtete der 72-Jährige Hobbybastler, der nicht nur die Idee für diese attraktive Zugnummer hatte, sondern auch viele Wochen mühevoller Arbeit investierte. Zuerst habe er das „Original“ komplett vor Ort vermessen, um möglichst maßstabgetreu arbeiten zu können. Die Styropor-Platten wurden mit von Hand gefertigten Draht-Krampen miteinander verbunden und bemalt. Das Ergebnis - von Scholz’ beiden Hunden „Bärle“, einem West-Highland-Terrier, und „Lauser“ einem Mittelschnauzer gezogen – war selbstverständlich eine Attraktion beim Rettichfestumzug.
Schlicht und schön, aus unbemaltem Holz, wirkte daneben das von Georg Jester gebaute Modell, das sich – wie das Werk von Werner Scholz – im Besitz des Heimatmuseums befindet.  Ein Glanzstück der Ausstellung war das von Heinz Baumgart aus Harthausen mit viel Liebe zum Detail, ebenfalls im Großmaßstab gefertigte Rathausmodell. „Baumgart war ein begeisterter Modellbauer, der viele historische Gebäude der Region detailgetreu nachgebaut hat“, informierte Besitzer Hans-Hermann Schade. Altersgründe hatten den Hobbykünstler 2003 veranlasst, seinen Wohnsitz von der Pfalz nach Hessen zu verlegen. Aus diesem Grund hatte er seine Kunstwerke im Harthausener Tabakschuppen zum Verkauf angeboten. Der Vater des heutigen Besitzers, der 2007 verstorbene frühere Beigeordnete Kurt Schade, der auch langjähriges Mitglied im Verein für Heimatpflege war, hatte das Kunstwerk damals erstanden.
Ein weiteres Glanzstück war das vom Schifferstadter Schreinermeister Jakob Huber (1891 bis 1962) gefertigte Intarsienbild aus dem Jahr 1960, das sich ebenfalls im Besitz des Heimatmuseums befindet.
Dem Zufall zu verdanken ist wohl die Existenz der beiden Miniaturen aus Ton, die in Litauen hergestellt werden. „Die Schifferstadter Friseurfamilie Menrath hatte auf einer Ausstellung in Frankfurt einen Stand mit Modellen zahlreicher historischer Gebäude entdeckt“, informierte der Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege Werner Krämer. Die von Hannelore Menrath spontan unterbreitete Idee, das Schifferstadter Rathaus mit in die Produkt-Palette aufzunehmen, wurde positiv aufgenommen, Zeichnungen wurden nach Litauen geschickt. Das Projekt drohte beinahe zu scheitern, nachdem erste Werkstücke nicht zum Gefallen der Initiatoren ausgefallen waren. Die beiden Endprodukte allerdings sind auf den ersten Blick als Rathaus-Miniaturen zu erkennen und nach wie vor im Friseursalon Menrath erhältlich.
Eine Kupfertreibarbeit von Alfred Bauer und eine cirka 40 Jahre alte, aufwändig gemalte Töpferarbeit, die sich im Besitz von Claus May befindet, zeigen ebenfalls das „Geburtstagskind Altes Rathaus“.
„Unser Museumsleiter Gerhard Sellinger hat mit Hilfe seines hervorragenden Netzwerkes und seinem kriminalistischen Spürsinn die Objekte für die heutige Sonderausstellung ausfindig gemacht und zusammengetragen“, lobte Werner Krämer und verwies gleichzeitig auf die, ebenfalls von Gerhard Sellinger konzipierte, bereits Ende Juli/Anfang August im Stadtarchiv gezeigte Ausstellung „Damals“ – Bau des Alten Rathauses im 16. Jahrhundert“, die der Modellbau-Präsentation als informative Kulisse diente.
Info: Das Heimatmuseum bleibt bis zum 5. April 2009 geschlossen.
Die nächste Vortragsveranstaltung des Vereins für Heimatpflege findet am 23. Oktober um 19 Uhr in der Adlerstube statt. Oberarchivrat Dr. Paul Warmbrunn wird zum Thema „Schifferstadt im 16. und 17. Jahrhundert“ referieren.

Monika Schleicher, Schifferstadter Tagblat