Die wiederentdeckte Quelle

Fest am Queckbrunnen aufgrund des Wetters in den Queckbrunnerhof verlegt – Hans Gerstner referiert über den Brunnen

Dannstadt-Schauernheim/ Schifferstadt. Seit mehr als 30 Jahren feiern der Kultur- und Heimatkreis Dannstadter Höhe und der Verein für Heimatpflege Schifferstadt im August das Queckbrunnenfest am Queckbrunnen auf der Gemarkungsgrenze zwischen Dannstadt und Schifferstadt.

In diesem Jahr musste das Fest am Queckbrunnen wetterbedingt in den gegenüberliegenden Queckbrunnerhof verlegt werden, da dunkle Wolken und heranrückende Regenschauer ein eher feuchtes Vergnügen versprachen. „In den letzten Jahren hatten wir bei schönstem Wetter schon um die 100 Festbesucher“, sagte Kultur- und Heimatkreisvorsitzender Stefan Veth, nahm aber den in diesem Jahr etwas dünnen Besuch mit gut 40 Gästen gelassen. „Das muss man auch mal verkraften.“ Tradition des jährlichen Treffens ist der Beginn mit einem kleinen heimatkundlichen Vortrag. Dieses Mal referierte das Schifferstadter Vorstandsmitglied Hans Gerstner über den Queckbrunnen. Die Wiederentdeckung, Ausgrabung und Einweihung als kleines Naherholungsgebiet war 1982 Auslöser für das Queckbrunnenfest der Vereine.Der Brunnen an sich ist „alt, sogar uralt“, sagte Gerstner, hat man doch bei den Ausgrabungen 1982 Funde bis zurück in die jüngere und mittlere Steinzeit, also in die Zeit 6000 bis 8000 Jahr vor Christus, entdeckt. Bis in die 1930er-Jahre war die Quelle als solche vorhanden und sorgte durch die Lage an der Gemarkungsgrenze auch immer mal wieder für Auseinandersetzungen, wie im 18. Jahrhundert als Dannstadter und Schifferstadter Hirten um den Zugang für ihr Vieh stritten. Durch einen Bunkerbau wurde sie dann Ende der 1930er-Jahre überschüttet und war damit verschwunden, auch wenn sie im Volksmund als „Kindlesbrunnen“ und im Heimatkundeunterricht der Grundschulen weiter lebte.

Nachdem der Bunker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgetragen war, ergriff der Dannstadter Kurt Kocher die Initiative, grub gemeinsam mit seinen Söhnen nach der Quelle und wurde fündig. Daraufhin gründete sich ein Arbeitskreis unter der Federführung von Kurt Kocher und dem Schifferstadter Lorenz Eckrich, der die weiteren Ausgrabungen vornahm. Gefunden wurden dabei sowohl eine gemauerte, spätmittelalterliche Brunnenanlage wie ein antiker Quellbrunnen aus Eichbalken.

Der Kultur- und Heimatkreis sowie der Verein für Heimatpflege gestalteten dann gemeinsam den Bereich mit zwei Tischen und Bänken zu einem kleinen Naherholungsgebiet, das durch seine hohen Bäume und Büsche für einen lauschigen und schattigen Platz an der Quelle einlädt. Seit der damaligen Einweihung richten nun die beiden Vereine abwechselnd das Fest aus, wobei über viele Jahre der Schifferstadter Verein im Vorfeld für einen gepflegten Zustand des Quellplatzes sorgte. Seit einigen Jahren haben die Dannstadter zunehmend diese Aufgabe übernommen, da die Schifferstadter sie aus Altersgründen nicht mehr im gewohnten Umfang ausführen können.

Im Anschluss an den informativen Vortrag gab es für die Besucher eine zünftige Vesper, die von der Blaskapelle Dannstadt umrahmt wurde.acl