Von April bis Oktober öffnet
das Schifferstadter Heimatmuseum wieder an jedem ersten Sonntag im
Monat seine Pforten für Besucher, anlässlich des Internationalen
Museumstages sowie des Jubiläums „450 Jahre Altes Rathaus“ ist das
Museum zusätzlich am Sonntag, 18. Mai und am Samstag, 2. August
geöffnet.
Auch in diesem Jahr wartet der Verein für Heimatpflege wieder mit
interessanten und sehenswerten Aktionen und Ausstellungen in den
Räumen des Heimatmuseums beziehungsweise im Adlerhof auf.
Den Informationen von Museumsleiter Gerhard Sellinger zufolge sollen
die Besucher zum Auftakt der neuen Museumssaison am Sonntag, 6. April
einen Einblick in das Thema „Schifferstadter Familien im 16.
Jahrhundert – Namen und Bevölkerung allgemein“ erhalten. Als
Informationsquelle dient der von Familienforscher Johann Benedom nach
jahrelangen, akribischen Recherchen erstellte erste Band „Familien und
Einwohner in Schifferstadt, 12. bis 18. Jahrhundert“. Volkszählungen
im Hochstift Speyer sowie das in Klein-Schifferstadt geführte
„Türkensteuerregister“ liegen den
Erhebungen Benedoms zu Grunde. (Die so genannte „Türkensteuer“ wurde
nach kaiserlichem Aufruf zur Finanzierung der Türkenkriege von der
Bevölkerung eingezogen und in einer Liste, dem „Türkensteuerregister“
erfasst. Unter den „Türkenkriegen“ versteht man die Kriege zwischen
dem sich nach dem Untergang von Byzanz nach Norden und Westen
ausbreitenden Osmanischen Reich und dem christlich geprägten Europa,
Anmerkung der Red.).
Das Steinmetzhandwerk steht im Mittelpunkt des Öffnungssonntages im
Mai. Steinmetzmeister Helmut Bartholomä wird im Adlerhof ein Wappen
bearbeiten und dabei auch Erläuterungen zum Anbringen beziehungsweise
Einritzen von Namen und Jahreszahlen geben.
„Museen und gesellschaftlicher Wandel“ lautet das vom Internationalen
Museumsrat ausgerufene Motto für den Internationalen Museumstag am 18.
Mai. Laut Gerhard Sellinger soll dieses Motto insbesondere auf Küche
und Landwirtschaft in Schifferstadt bezogen werden.
Im Hinblick auf das Jubiläum „450 Jahre altes Rathaus“ soll im Juni
oder Juli ein Spezialist für Fachwerkhäuser im Heimatmuseum
referieren. Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten am ersten
Wochenende im August hält das Heimatmuseum ebenfalls seine Pforten
offen. Am Sonntag, dem 3. August wird die Ausstellung „Drei Rathäuser
in Schifferstadt“ eröffnet.
Im September wird Schmiedemeister Erich Armbrüster im Museumshof die
Herstellung von Kettengliedern und das Feuerschweißen vorführen, im
Oktober soll eine von Gerhard Sellinger organisierte Ausstellung über
Schifferstadt im 16. Jahrhundert, die bereits im Sommer im Stadtarchiv
gezeigt wird, im Heimatmuseum wiederholt werden.
„Ein sehr bewegtes Jahrhundert, in das nicht nur der Bau des Alten
Rathauses fiel“, resümiert der Museumsleiter und erinnert an den
Überfall der Pfalz durch den Markgrafen Albrecht von
Brandenburg-Kulmbach oder die Auflösung des Klosters Limburg.
Vortragsveranstaltungen und Museumsgespräche, zu denen der Verein für
Heimatpflege regelmäßig einlädt, ergänzen das Veranstaltungsprogramm.
So stand die Nachbargemeinde Dudenhofen im Blickpunkt eines
Museumsgespräches in der Reihe „Schifferstadt und seine Nachbarn“ am
21. Februar (wir berichteten). Am 11. September findet in der
Adlerstube ein Vortrag über Schifferstadt im 16. und 17. Jahrhundert
statt, ein weiterer mit dem Thema „Typischer Hausbau in Schifferstadt
vom 16. bis ins 19. Jahrhundert schließt sich am 23. Oktober an,
gefolgt von einem Museumsgespräch am 20. November, das eine Rückblende
in die Reichskristallnacht am 9. November 1938 und die Verwüstung der
Schifferstadter Synagoge zum Gegenstand hat.
Monika Schleicher
Schifferstadter Tagblatt |