Herstellung, Vorführung im Heimatmuseum 01.10.06

kerzen01

kerzen02

kerzen03

kerzen04

kerzen05

kerzen06

kerzen07

kerzen08

kerzen09

kerzen10

kerzen11

kerzen12

kerzen13

kerzen14

kerzen15
.

Die Kerze war ein bedeutender Schritt in der Entwicklung vom brennenden Zweig bis zum Neonlicht. Dabei hat Bienenwachs seit Menschengedenken eine wichtige Rolle im täglichen Leben, in den Kulturen und insbesondere in den Religionen der Völker gespielt. Das sich ausbreitende Christentum  übernahm viele heidnische Kulte, zu denen auch die Verehrung Gottes durch das Abrennen von Bienenwachskerzen zählte. Die Bienenzucht wurde wegen ihrer Bedeutung für Kirche und Staat unter den Schutz der hl. Maria und der Apostel gestellt.

Der Bedarf an Bienenwachs für die Kerzen war schier unerschöpflich. Die Klöster mit ihren Imkereien mussten immer mehr vergrößert werden um den Bedarf an Altarkerzen und für die Gräber des Allerheiligenfestes zu beschaffen. Einzelheiten der Kerzenherstellung besagten, dass das Wachs für die Kirchenkerzen gelb oder goldfarbig sein sollte, damit man sofort erkannte dass es sich um Bienenwachskerzen handelt. In früheren Zeiten wurde auch eine große Menge Bienenwachs für die Herstellung von Medaillons verwendet. Diese kleinen dünnen Wachsscheiben wurden mit dem Abdruck des Opferlamms, das entweder ein Kreuz oder ein Banner mit sich führte, hergestellt. Sie wurden vom Priester geweiht und in der Messe nach Ostern an die Gläubigen verteilt. 

Kerzen geben ein sehr weiches Licht und werden deshalb nach wie vor gern benutzt. So lange sie in früheren Haushalten die einzige Lichtquelle waren und Abend für Abend gebraucht wurden, war der Verbrauch beträchtlich. Deshalb gehörte das Ziehen von Talgkerzen zum Alltag  der Bevölkerung. Talg ist geschmolzenes Tierfett. Deshalb riechen Talgkerzen schlecht und geben kein besonders gutes Licht. Bienenwachs dagegen ist ein sehr guter Brennstoff, duftet gut und gibt schönes, ruhiges Licht. Heute werden die meisten Kerzen aus Paraffin hergestellt. Paraffin ist ein Destillationsprodukt der Kohle, dem oft noch Stearin, das aus pflanzlichem und tierischem Fett gewonnen wird, beigesetzt.  

Zum Herstellen von Kerzen gibt es verschiedene Methoden. So kann man Kerzen ziehen, gießen oder formgießen. An Hand von verschiedenen Gußformen demonstrierte Karl Pfeifer am Sonntag den 01.10.06 im Heimatmuseum die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs.

Kerzen herstellen ist nicht schwer. Aber eine gute Kerze mit der richtigen Wachsmischung und der passenden Dochtstärke anzufertigen, die dann auch optimal brennt, erfordert Übung und Erfahrung.

Text: Karl Pfeifer & Gerhard Sellinger

 

JAlbum 6.5