Bericht über das Museum 2008

 

Wie jedes Jahr war das Heimatmuseum auch im Jahre 2008 vom April bis Oktober am ersten Sonntag im Monat für die Besucher geöffnet. Neben diesen traditionellen Öffnungstagen gab es noch zwei zusätzliche Tage wo das Museum  nicht nur am Vormittag, sondern auch am Nachmittag geöffnet war. Das Museumsjahr und die Ausstellungen und Veranstaltungen standen ganz im Zeichen des 450jährigen Jubiläums des Alten Rathauses.

 
 
 

So berichtete Hans Benedom am ersten Öffnungstag im April über die Einwohnersituation in Schifferstadt zur Zeit des Rathausbaues im 16. Jahrhundert. Da es zu dieser Zeit schon Volkszählungen gab, gibt es auch genaue Statistiken über die Bevölkerung, die damals in Schifferstadt lebte. Eine kleine Ausstellung mit Kopien aus dem damaligen Gerichtsbuch ergänzten die Ausführungen.

 

Im Mai wurde von Helmut Bartholomä  und seinem Sohn Sebastian im Adlerhof die Steinmetzkunst vorgeführt. Dieses Handwerk, das zu den ältesten der Menschheit gehört, lockte viele Interessierte an, die den Ausführungen von Helmut Bartholomä aufmerksam zuhörten. In Schifferstadt gibt es nicht allzu viele Steinmetzarbeiten und in alten Handwerksverzeichnissen sucht man vergebend nach einem Steinmetz. Verschiedene Steinmetzarbeiten findet man am Alten Rathaus. Besonders die Tür- und Fensterbögen sowie die Wappen fallen dabei ins Auge sowie die Ummantelung der spätgotisch geformten Tür zur Betzkammer.

 
 
Zum Internationalen Museumstag 14 Tage später am 18. Mai war das Museum am Vor- und Nachmittag geöffnet.
 

Nach der Museumsöffnung im Juni, die keinem eigenen Thema gewidmet war, stand im Juli das Zimmermannshandwerk im Vordergrund. Auch diese Veranstaltung hatte engen Bezug zum Alten Rathaus, da das Obergeschoss ja bekanntlich in Fachwerk ausgeführt ist. Da es in Schifferstadt keinen Vertreter dieses Handwerkes mehr gibt, konnte Zimmermeister Alfons Schenk mit seinem Sohn aus Dudenhofen für eine Vorstellung gewonnen werden. Neben einigen repräsentativen Stücken aus Holz hatten sie auch handwerkspezifische Instrumente und

 

Gegenstände des Zimmermannshandwerk sowie Bücher und Fachliteratur zum Thema mitgebracht. Viel Interessantes rund ums Fachwerk und den Zimmermannsberuf wussten beide zu erzählen. Interessant war auch die Mitteilung, dass das Alte Rathaus als Fachwerkgebäude  eine kalkulierte Lebensdauer von 450 Jahren hatte.

 
Ende Juli wurde im Alten Rathaus im Obergeschoss die Ausstellung „Rathäuser in Schifferstadt“ vom Vorsitzenden eröffnet. Diese Ausstellung war eine weitere Veranstaltung aus Anlass des 450jährigen  Rathaus-Jubiläums. Durchgeführt wurde sie nicht im Museum, sondern ausnahmsweise  im Alten Rathaus und damit am historischen Platz im Obergeschoss des Gebäudes, wo früher der gemeinderat tagte und das Amtszimmer des Bürgermeisters war. Mit zahlreichen Dokumenten, Plänen und Fotos wurden die drei Schifferstadter Rathäuser auf großen Ausstellungstafeln dargestellt. Da die Ausstellung Teil des Stadtfestes und an vier Sonntagen geöffnet war, war der Besucherandrang dementsprechend groß. Die umfassende Darstellung der Rathäuser, die es so bisher noch nicht gegeben hat, fand große Zustimmung bei den Besuchern. Neben der Dokumentation über die Rathäuser wurden gleichzeitig von 15 Kunstschaffenden unter dem Motto: „Künstler sehen das Alte Rathaus“ zahlreiche Bilder über das Alte Rathaus ausgestellt.

 
 

Im September kam es anlässlich des „Tag des offenen Denkmals“ zu einer weiteren Veranstaltung, die zahlreiche Besucher ins Museum brachte. In einer gemeinsamen Aktion des Historischen Museums und der Kreisverwaltung wurde bekanntlich der originale Goldene Hut an einem Sonntag für einen Tag im Alten Rathaus ausgestellt. Zeitgleich war im Heimatmuseum von 12 bis 17 Uhr eine Ausstellung mit dem Thema „Künstler sehen den Goldenen Hut“ zu sehen.

 

Auch diese Ausstellung wurde von vielen Leuten besucht, die nicht nur die Bilder ansahen, sondern auch gleich die Gelegenheit nutzten das Museum zu besichtigen. Mit einem Pendelbus konnten an diesem Tag auch viele Interessenten den Fundort des Goldenen Hutes  besuchen. Eine extra angefertigte  Schautafel mit verschiedenen historischen Fundplätzen im nördlichen Gemarkungsbereich fand dabei großes Interesse.

 

Am vierten Obst- und Gemüsetag Ende September beteiligte sich auch der Verein mit einer Ausstellung unter dem Thema „Rund um den Gemüseanbau in Schifferstadt“. Die Ausstellung in einem Zelt am Schillerplatz umfasste neben vielen Fotos aus vergangenen  Rettichzeiten auch aktuelle  Informationen über den Versuchsbetrieb Queckbrunnerhof, den Pfalzmarkt und die Vorderpfalz-Beregnung. Um auswärtigen Besuchern die Gelegenheit zu einem Besuch im Museum zu geben, war an diesem Tag das Museum geöffnet.

 
 
 

Das Museum wie der Verein hat im abgelaufenen Jahr mit mehreren Veranstaltungen dazu beigetragen, dass das Rathaus-Jubiläum im Bewusstsein der  Bevölkerung wahrgenommen und dementsprechend auch gewürdigt wurde. Zum Abschluss der Museumssaison Anfangs Oktober stand noch einmal das Alte Rathaus im Vordergrund. So konnten mehrere in Handarbeit erstellte Nachbildungen des Alten Rathauses, die von Privatpersonen zur Verfügung gestellt worden waren, im Museum präsentiert werden.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Veranstaltungen im Museum wie auch außerhalb sehr gut besucht waren und dass die Ausstellungsthemen großen Anklang fanden. Danken möchte ich allen Personen die sich selbstlos zur Verfügung gestellt und ihren Teil dazu beigetragen haben, ohne finanzielle Forderungen zu stellen. 

Dieses Jahr sind es 25 Jahre, seit das Heimatmuseum im Adlergebäude eröffnet wurde. Es ist dazu keine besondere Veranstaltung geplant. Im Mai werden  am ersten Sonntag  und anlässlich des internationalen Museumstages am 17. Mai  die originalen Medaillien von Wilfried Dietrich ausgestellt. Günther Dietrich, Bruder des Olympiasiegers, stellt sie an diesen zwei Tagen zur Verfügung. Sie waren ja bisher nur in der Kreissparkasse in Ludwigshafen zu sehen. Wir sollten diese Ausstellung zum Anlass nehmen, über die Presse in unseren Nachbargemeinden für einen Besuch im Museum zu werben, da die Ausstellung der Medaillen ein guter Aufhänger dafür ist und bestimmt auf ein großes Interesse stößt. 

Weitere Veranstaltungen, darunter auch wieder eine Vorführung von Erich Armbrüster, folgen im Jahresprogramm. Neu ist im Nähzimmer eine Bügeleisensammlung von über 20 historischen Bügeleisen, die Kurt Pfeifer dem Verein kostenlos übereignet hat und die einen Wert von 1 000 Euro hat. Die Bügeleisen sind eine wertvolle Ergänzung in diesem Ausstellungsraum und der Verein hat Kurt Pfeifer für das großzügige Geschenk zu danken.

 Neben verschiedenen kleineren Arbeiten wurde besonders die  Beschriftungen in den Ausstellungsräumen auf den neuesten Stand gebracht und zur Zeit wird die Beleuchtung auf Bewegungsmelder umgestellt. Nicht zuletzt lässt sich dadurch auch der Stromverbrauch reduzieren und die ganze Handhabung mit der Beleuchtung vereinfachen. 

Meine Damen und Herren, für das Museum ist zwar der Museumsleiter verantwortlich, aber der Betrieb ist nur durch Helfer aufrechtzuerhalten, die hinter den Kulissen mitwirken. Daher möchte ich allen danken die im letzten Jahr mitgeholfen haben, dass das Museum attraktiv bleibt. Dazu gehören alle die beim Frühjahrputz mitgewirkt haben, dazu gehört besonders Kurt Pfeifer, der nach einer Veranstaltung umgehend die Internetseite des Vereins mit Fotos auf den neuesten Stand bringt, dazu gehört Ernst Neff, der besonders bei handwerklichen Einsätzen stets zur Stelle ist und dazu gehört der 2. Vors. Hans Gerstner, der mit seinem PKW-Anhänger bei größeren Transporten immer eine große Hilfe ist. Nicht vergessen möchte ich bei dieser Aufstellung Theo Magin, der bei Bedarf Führungen übernimmt ebenso wie Hans Gerstner, der im letzten Jahr zahlreiche Schulklassen im Museum begrüßen konnte und für seine „kindgerechte“ Führungen  von den Lehrpersonen gelobt wurde. Er wird anschließend über die Führungen selbst berichten. Alle die bei den verschiedenen Öffnungszeiten  Aufsichtsdienst übernommen hatten sei ebenfalls gedankt. Danken möchte ich auch Frau Maria Häußler-Waldmann, die die Ausstellung im Rathaus „Künstler sehen das Alte Rathaus“ und die Ausstellung „Künstler sehen den Goldenen Hut“ im Museum organisiert hat. Beide Ausstellungen fanden großes Interesse. Wie wichtig das Internet mittlerweile geworden ist lässt sich daran erkennen, dass die Homepage des Vereins bis jetzt über 5000 mal angeklickt wurde. Besonders Bewohner der umliegenden Gemeinden informieren sich so über das Vereinsgeschehen, wie ich immer wieder von Besuchern höre. 

Wie sie vielleicht der Presse entnommen haben, hat sich im letzten Jahr der Männergesangverein „Volkschor-Vorwärts aufgelöst. Auf Bitten des Vereins und des Bürgermeisters  wurden die Vereinsfahne und sonstige Vereinsunterlagen mit großformatigen Fotos in einem Schrank, der ebenfalls vom MGV Volkschor übernommen wurde, auf dem Speicher eingelagert. Der MGV Volkschor ist über 100 Jahre alt geworden und somit auch ein Teil der Ortsgeschichte. Die Aufbewahrung der Vereinsutensilien im Depot des Museums ist somit gerechtfertigt. 

Gerhard Sellinger, Februar 2009