Heimatpflegeverein bleibt bei Planungen zum Jubiläum Goldener Hut außen vor Vorsitzender Werner Krämer kritisiert Vorgehensweise der Stadt – Eröffnung Deutsches Ringermuseum in cirka sechs Wochen

 

Als Affront wertet die Vorstandschaft des Vereins für Heimatpflege die Tatsache, dass der Verein bei den Vorbereitungen der Veranstaltungen im Jubiläumsjahr der Auffindung des Goldenen Hutes außen vor geblieben ist.

Mit anderen zusammen habe der Verein ein reichhaltiges Jubiläumsprogramm gestalten wollen, eine Ideensammlung im Vorstand habe einen bunten Strauß von Möglichkeiten aufgezeigt, hob Vorsitzender Werner Krämer in der Jahreshauptversammlung vor 35 Anwesenden am Donnerstagabend in der Adlerstube hervor. Frühzeitig habe man der Stadt einen „Runden Tisch“ vorgeschlagen, um die Ideenfindung und Konzeptgestaltung zu bündeln und zu koordinieren. Bedauernswerterweise habe sich in Schifferstadt eine Situation entwickelt, die „weitgehend undurchschaubar“ ist, so Krämer weiter.

 „Traditionelle Aufgaben, Kompetenzen und Zuständigkeiten – man könnte sogar von Verantwortlichkeiten unseres Vereins reden – werden ohne Absprache von Bereichen der Stadtverwaltung, Arbeitskreisen und anderen wahr- beziehungsweise an sich genommen“, kritisierte der Vorsitzende und machte deutlich: „Wir sind an kooperativer Zusammenarbeit auf Augenhöhe interessiert, jedoch nicht an unkoordiniertem, unstrukturiertem Individualgemenge, wo nur institutionelle oder persönliche Partikularinteressen und Profilierungsbemühungen im Vordergrund stehen.“

In seinem Jahresrückblick ließ Werner Krämer Veranstaltungen, Aktionen und Exkursionen im vergangenen Jahr Revue passieren. Auch kündigte er an, dass der Heimatpflegeverein, im Hinblick auf sein Eigentumsrecht an einem Gutteil der Bestände im Stadtarchiv, für die Zukunft eine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt anstrebe, „um sich auch nach der Zeit der Archivare Gerhard Sellinger und Johann Benedom den Zugang zu diesem Material zu sichern“.

Von einem zufrieden stellenden Besuch des Heimatmuseums während der regulären Öffnungszeiten in 2009 und der erfolgreichen Sonderausstellung von Medaillen der Ringerlegende Wilfried Dietrich berichtete Museumsleiter Gerhard Sellinger. Nach wie vor verfolge der Verein das Ziel, Gemüse- und Rettichanbau sowie das Märktlertum darzustellen, auch wenn zurzeit die Mittel fehlten, um die vorhandenen Räume in Stand zu setzen, hob der Museumsleiter hervor. Von einem merklichen Rückgang der Museumsführungen – insbesondere seitens der Schulen - in 2009 sprach der stellvertretende Vorsitzende Hans Gerstner und kündigte im Weiteren eine Neuauflage des von ihm und Hans Ebner erstellten Museumsflyers an.

Ehrenvorsitzender Theo Magin berichtete über die Aktivitäten des Arbeitskreises Heimatforschung und dessen Ziel, in 2010 ein Kompendium über heimatgeschichtliche Themen erstellen zu wollen.

Vorsitzender Werner Krämer stellte das Jahresprogramm 2010 vor, Hans Ebner informierte zu der Mehrtagesfahrt nach Naumburg, Leipzig und Halle im Juni.

Jürgen Fouquet gab Informationen zur Eröffnung des Deutschen Ringermuseums im Anwesen Dr. Kaufmann (wir berichteten) in cirka sechs bis acht Wochen. Bezüglich der zu entrichtenden Miete habe der Verein zur Förderung des Ringsports Sponsoren gewinnen können. Sowohl Fouquet, als auch Werner Krämer machten deutlich, dass beide Vereine in Zukunft kooperieren wollen. Lob zollte der Vorsitzende des Fördervereins für Ringsport besonders Gerhard Sellinger, der sich als erfahrener Helfer bewährt habe.

Nach Feststellung geordneter Kassenverhältnisse wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Abschließend stellte Hans Gerstner in einem kurzen Vortrag die Bedeutung des Goldenen Hutes insbesondere im Zusammenhang mit Aktivitäten des Heimatpflegevereins heraus.

2009 verzeichnete der Verein für Heimatpflege neben fünf Sterbefällen und fünf Austritten sieben Neueintritte, aktuell gehören ihm 277 Mitglieder an.

 

Monika Schleicher, Schifferstadter Tagblatt