Wilfried Dietrich Ausstellung im Heimatmuseum, 03.05.2009

 

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Schon sein Großvater war kräftig

Sonderausstellung zu Ringerlegende Wilfried Dietrich im Heimatmuseum eröffnet


Er dient Generationen von Ringern als Vorbild und hat die Stadt international bekannt gemacht: Wilfried Dietrich. Nun ist ihm eine Sonderausstellung im Heimatmuseum gewidmet, die seine vielen gewonnenen Medaillen und Auszeichnungen ebenso zeigt wie bisher unbekannte Privataufnahmen. Nach der Eröffnung am Sonntag ist die Ausstellung wieder am 17. Mai zu bewundern.

„Schon sein Großvater war kräftig', erzählt eine Frau einigen anderen Besuchern. Sie habe die Familie gut gekannt, da die Dietrichs nur zwei Häuser neben ihrem eigenen Elternhaus wohnten. „Ich habe mit Wilfried und den anderen Kindern in der Straße oft Fußball und Klickerles gespielt', berichtet sie. Er sei schon als Junge immer nett gewesen und habe sich später zu einem hübschen jungen Mann entwickelt.

Auf der Rückfahrt vom Urlaub in Bayern seien ihre Begleiter und sie 1960 bei einer Rast sogar wegen des Ausnahmeringers angesprochen worden. „Ein Bauer bemerkte, dass wir aus Schifferstadt kommen. Da hat er uns gleich ganz aufgeregt gefragt: ,Wisst ihr"s schon: Euer Dietrich hat gewonnen!" Er meinte den Olympiasieg in Rom', erklärt sie und schwärmt von früher. Damals habe Ringen eben noch einen anderen Stellenwert gehabt - so wie Fußball heute. Auf ihre starken Männer, allen voran Wilfried Dietrich, sind die Schifferstadter noch immer sichtlich stolz.

So verweilen die überwiegend älteren Besucher der Sonderausstellung in Gesprächen vor den Olympiamedaillen und einer Bildfolge, die Dietrich beim so genannten Wurf des Jahrhunderts zeigt, und tauschen Erinnerungen aus. Bei dem legendären Erfolg 1972 in München hatte Dietrich seinen 198 Kilo schweren Gegner Chris Taylor mit einem unglaublichen Schulterwurf besiegt. „Wir haben ihm vor dem Kampf gesagt: Entweder du gehst in die Geschichte ein, oder du brichst dir das Genick', berichten sein ehemaliger Trainingspartner Herbert Manck und Wielfrieds Bruder Günther Dietrich. Er hatte im vergangenen Jahr die Siegestrophäen ersteigert und damit die Ausstellung mit den wertvollen Erinnerungsstücken im Heimatmuseum überhaupt erst möglich gemacht.

„Ebenso unglaublich war die Art und Weise, wie er das erste Mal die deutsche Meisterschaft mit der Mannschaft gewonnen hat: Ihm blieben im entscheidenden Duell höchstens 20 Sekunden, um einen der damals besten deutschen Ringer zu bezwingen. Wildfried schaffte es sogar in nur fünf Sekunden', erzählt sein Bruder. Die rund 50 Gäste bei der Eröffnung lauschen seinen Worten aufmerksam. Unter ihnen befinden sich Wildfried Dietrichs jüngste Tochter sowie einige langjährige Wegbegleiter und Freunde.

Neben den circa sechs Dutzend Medaillen, zahlreichen Urkunden und weiteren Auszeichnungen wie dem silbernen Lorbeerblatt zeigen einige Fotos den 'Kran von Schifferstadt' in nachdenklicher Pose, mit Freunden am Strand in Südafrika mit dem berühmten Tafelberg im Hintergrund und in seinem Haus in Durbanville.

„Wilfried Dietrich war stets fair, bescheiden und seiner Heimat eng verbunden. Er war und ist ein außergewöhnlicher Sohn der Stadt, der in den Erinnerungen der Menschen weiterlebt', sagte der Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege, Werner Krämer, bei der Eröffnung und erntet ringsum zustimmendes Nicken. Mit dabei auch Jürgen Fouquet, langjähriger Kämpfer für ein Ringermuseum, wofür er schon tausende Exponate zusammengetragen hat, und Theo Magin, Ehrenvorsitzender des Vereins für Heimatpflege. Er habe sich als „Ur-Schifferstadter" immer zum Ringersport in seiner Heimatstadt bekannt und diesen gefördert, attestierte Krämer Theo Magin

Die Ausstellung im Heimatmuseum, Kirchenstraße 17, zusammengestellt von Museumsleiter Gerhard Sellinger, unterstützt von Kurt Pfeifer, ist nochmals am Sonntag, 17. Mai, dem Internationalen Museumstag, von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. (mamü)

 

 

Zur Sache: Heimweh nach Schifferstadt


Was hat Schifferstadt bekannt gemacht? Überregional, national, international? Dieses Thema schnitt Werner Krämer, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege an anlässlich der Ausstellung mit der Trophäensammlung aus Wilfried Dietrichs Ringerkarriere. Vor den versammelten Ringerfreunden legte Krämer anschaulich dar, dass die Attribute, die oft im Zusammenhang mit Schifferstadt genannt werden, wie Goldener Hut, Altes Rathaus, Rettich- und Gemüseanbau oder auch die Marktfrauen früherer Jahrzehnte zumeist nur in bestimmten Fachkreisen „ein Begriff" seien. Ganz anders sei es mit dem Ringen und Wilfried Dietrich.

„Da kommen doch die starken Männer her, der Kran von Schifferstadt" . Diese Reaktion habe er schon oft erlebt in europäischen Ländern, wenn er seinen Heimatort Schifferstadt genannt habe, sagte Krämer.

„Wilfried Dietrich lebt", in der Erinnerung vieler Menschen, nicht nur Sportbegeisterter, verwies Werner Krämer auch auf die Vorbildfunktion des großen Athleten, der als Vertreter des fairen Wettkampfes, der Bescheidenheit und des sportlichen Idealisten gelte, „eben des Sportlers, den wir uns wünschen." Der Vorsitzende des Heimatpflegevereins zeigt aber auch eine andere Seite des außergewöhnlichen Sohnes unserer Stadt auf. Sensibel, verletzbar und kränkbar sei der so sehr heimatverbundene Wilfried Dietrich in der Ferne oft vom Heimweh überwältigt gewesen. Er sei stets Schifferstadter geblieben, was Krämer mit einem Zitat unterstrich, das Dietrich-Freunden gut in Erinnerung ist „Wann isch jedzd in de Palz wär, ded isch häm lafe", soll der starke Mann des öfteren an unterschiedlichen Orten in der Welt gesagt haben. (mm)

 

Bericht aus der Rheinpfalz-Zeitung

 

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