Große Fahrt nach Berlin, Juli 2009
 

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Verein für Heimatpflege auf großer Fahrt

Erlebnisreiche Tage in Berlin und der Mark Brandenburg

 

Acht erlebnisreiche Tage durften 43 Mitglieder und Freunde des Vereins für Heimatpflege in der Hauptstadt Berlin und ihrem Umland verbringen. Nach rund zehnstündiger zügiger Anreise mit dem Bus konnte die Reisegruppe ihr Domizil, das Hotel Park Inn, mit 149,50 Metern das zweithöchste Gebäude Berlins und außerdem das höchste reine Hotelgebäude Deutschlands, ideal gelegen am Alexanderplatz und gegenüber dem Fernsehturm, in der Mitte Berlins beziehen.

 

Am ersten Tag stand eine ausführliche sachkundig kommentierte Stadtrundfahrt auf dem Programm. Hier wurde augenscheinlich, welch rasante Entwicklung die Stadt seit der Wiedervereinigung genommen hat: Überall pulsierendes Leben ohne Grenzbarrikaden, immer noch rege Bautätigkeit, aber auch genügend Grün-Oasen zum Entspannen. Brennpunktartig wird in Berlin deutsche Geschichte erleb- und greifbar: Preußens Glanz und Gloria (Beispiele: Brandenburger Tor, Siegessäule, Schloss Charlottenburg), Weimarer Republik, Drittes Reich, Zeit der Teilung – daran erinnern noch Mauerreste und das Dokumentationszentrum Bernauer Straße - , schließlich das neue Berlin seit der Wende mit dem neuen Regierungsviertel, dem neuen Hauptbahnhof sowie der imposant modernen Bebauung des einst im Todesstreifen gelegenen Potsdamer Platzes.

 

Der zweite Tag ließ die Reiseteilnehmer sehr nachdenklich werden: Beim Besuch des Jüdischen Museums und bei einer ergreifenden Führung durch ehemalige Insassen des Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen wurden Abgründe deutscher Geschichte des 20.Jahrhunderts sichtbar, ebenso beim Besuch der Holocaust-Gedenkstätte in der Nähe des Brandenburger Tores.

 

Am Vormittag des dritten Tages lautete die Devise: auf zur Museumsinsel! Im Pergamon-Museum bewunderten die Teilnehmer unter sachkundiger Führung den monumentalen Altar, der im zweiten Jahrhundert vor Christus auf dem Burgberg der kleinasiatischen Stadt Pergamon errichtet und in den Jahren 1878 bis 1886 von dem deutschen Ingenieur Carl Humann ausgegraben wurde. Nachmittags stand eine Führung durch das neue Bundeskanzleramt in Sichtweite des Reichstages auf dem Programm. Das moderne gleichermaßen spektakuläre wie umstrittene monumentale Gebäudeensemble wurde von den Berliner Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank in der Amtszeit von Kanzler Helmut Kohl entworfen und nach knapp vierjähriger Bauzeit im Jahre 2001 vom damaligen Kanzler Gerhard Schröder bezogen. Das exotisch anmutende Gebäude mit deutlichen Stilelementen der Postmoderne und einer Gesamtfläche von 12.000 m² auf neun Etagen ist eines der größten Regierungshauptquartiere der Welt (achtmal so groß wie das Weiße Haus in Washington!).

 

Am vierten Tag entschlossen sich die meisten Reiseteilnehmer, bei angenehmem Wetter eine große, über dreistündige kommentierte Schifffahrt auf der Spree und dem Landwehrkanal zu unternehmen und dabei verschiedene Bezirke Berlins von der besonderen Wasserperspektive und –atmosphäre ruhig an sich vorübergleiten zu lassen. Ein Erlebnis der besonderen Art!

 

Am fünften Tag stand Berlins schmucke Nachbarstadt Potsdam, Hauptstadt des Bundeslands Brandenburg, auf dem Programm. Fein hat sich die Stadt seit der Wende herausgeputzt: überall schön restaurierte Villen und Bürgerhäuser, zum Beispiel im holländischen Viertel. Wir erreichten Potsdam, das im Nordosten unmittelbar an die deutsche Hauptstadt Berlin angrenzt, über die Glienicker Brücke, die als Ort des Agentenaustauschs zwischen Ost und West durch die Medien ging. Potsdam ist vor allem bekannt für sein historisches Vermächtnis als ehemalige Residenzstadt Preußens mit den zahlreichen und einzigartigen Schloss- und Parkanlagen. Immer wieder ein Erlebnis ist der Besuch von Schloss und Park Sanssouci, wo König Friedrich II. von Preußen, der „Alte Fritz“, am liebsten verweilte und auf dessen Terrasse er auch begraben liegt. Besucht wurde auch Schloss Cecilienhof, der Wohnsitz des letzten deutschen Kronprinzen Wilhelm von Preußen. Dort fand im Juli 1945 die Potsdamer Konferenz der Siegermächte USA, Großbritannien und Sowjetunion statt, auf der die Besatzung Deutschlands in vier Zonen besiegelt wurde. Die Rückfahrt nach Berlin erlebten die Teilnehmer auf dem Schiff: Über die Havel ging es zum malerisch gelegenen Wannsee.

 

Der letzte Tag brachte mit dem Besuch des Spreewalds südöstlich von Berlin noch einmal ein besonderesHighlight. Diese Landschaft in der Niederlausitz wird von der Spree in einem Netz von vielen Wasseraderndurchzogen. In dieser Gegend sind die Sorben oder Wenden, ein westslawisches Volk mit eigener Sprache und Kultur, das eine anerkannte Minderheit in Deutschland bildet, zu Hause. So empfing mit Frau Morgenstern unsere Reisegruppe in Lübben eine sehr originelle und bodenständige Fremdenführerin in sorbischer Tracht, die es hervorragend verstand, uns ihre Heimat in Geschichte und Brauchtum näher zu bringen. Sie tat dies bei einer beeindruckenden Führung durch das stilvoll restaurierte Schloss ihres Wohnorts und bei einer Überlandfahrt nach Straupitz, wo ein bedeutender klassizistischer Kirchenbau des großen preußischen Baumeisters Schinkel besichtigt werden konnte. Ihren Ausführungen gab Frau Morgenstern sozusagen Seele durch stimmungsvolle Poesie des großen Dichters der Mark Brandenburg, Theodor Fontane, und des bedeutenden Kirchenlieddichters Paul Gerhardt, der die letzten sieben Jahre seines Lebens als Pfarrer in Lübben wirkte. Von ihm stammt unter anderem das bekannte Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud´“, das die Teilnehmer mit Orgelbegleitung begeistert sangen. Eine stimmungsvolle Kahnfahrt durch die stillen Wasserarme des Spreewaldes schloss diesen Tag ab.

 

Dann, am nächsten Morgen, hieß es Abschied nehmen von Berlin und seinem Umland. Auf der Heimfahrt machte die Reisegruppe noch Station in Erfurt, der Hauptstadt Thüringens, und suchte bei einer Kurzführung besonders schöne und geschichtsträchtige Ecken dieser Stadt auf. So konnte der zweite Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege Schifferstadt, Hans Gerstner, während der Rückfahrt ein sehr positives Resumée ziehen: Dank der exzellenten Planung und Durchführung durch das Vorstandsmitglied Hans Ebner, dank auch der interessierten und disziplinierten Teilnahme der gesamten Reisegruppe werden sich alle Mitreisenden noch lange an diese interessante Erlebnis- und Bildungsreise erinnern.

 

Christoph Baum